Inhaltsverzeichnis mit Seitenangaben
Vorwort Kardinal Meisner 9
Vorwort der Autorin 11
I. Herkunft 13
1. Wurzeln 13
2. Flügel 22
3. Eine kostspielige Anzeige 27
4. Zwei große Umschläge 32
5. Blind Date 36
6. Herzklopfen 40
7. Familienprägungen 44
8. Altlasten 50
9. Ungeahnte Zugänge 54
10. Weichenstellung 5
II. Entscheidung 61
11. Eine weitere Anzeige 61
12. Römische Rosen 68
13. Osek 73
14. Ein Rosenkranz auf Elchpapier 82
15. Eine Prinzessin und ein Schloss 87
16. Ja! 90
17. Ein Herz und eine Seele 95
18. Flitterwochen im Heiligen Land 98
19. Perspektiven 107
III. Wende 111
20. Prophetische Worte 111
21. Stillstand 116
22. Bewegung 120
23. Heraus-gefordert 125
24. Herzensbildung 138
25. Geistige Mutterschaft 143
26. Geistige Abtreibungen 154
27. Seitenwechsel 162
28. Ein Ochsenstall in Vorst 177
29. Sechskommafünf Zentimeter 182
30. Im Zauberberg 189
31. Schritt für Schritt 198
32. Hoffnungsschimmer 206
33. Die Sprache des Herzens 218
34. Sturm auf dem See 223
35. Quality time 237
36. Die starke Schulter 253
37. Annus mirabilis 256
38. Geschafft 265
39. Goodbye! 273
40. Was bleibt? 285
Nachwort 295
Dank 297
Anhang 299
Probelesen
I. Herkunft – 1. Wurzeln
Ich hatte es so satt. „Trau keiner Frau über 30, die noch nicht verheiratet ist.“ Dieser Satz aus dem Mund von Frau Wiedemann, meiner ehemaligen Französischlehrerin, hallte wieder einmal in mir nach. Ich war 29 und immer noch war nirgendwo der Mann fürs Leben in Sicht. Dabei wollte ich von Kindesbeinen an heiraten, Mutter werden und viele Kinder haben – wie meine Mutter. „Bloß nie berufstätig arbeiten müssen!“, dachte ich oft und konnte einige Freundinnen überhaupt nicht verstehen, die sich auf ihre Aus- bildung und ihren Beruf sogar freuten. Was kann es Schöneres geben als Kinder aufzuziehen und der Familie ein behagliches Zuhause zu geben? Heute weiß ich natürlich, dass meine Mutter sehr viel gearbeitet hat. Doch das hat sie uns, ihre Kinder, nie spüren lassen, jedenfalls habe ich das so erlebt. Ich bin als sechstes von acht Kindern in einer katholischen Familie groß geworden und hatte das Glück, wirklich geborgen und behütet aufzuwachsen. Immer wollte ich „wie meine Mutter“ werden. Acht Kinder bräuchten es nicht unbedingt zu sein, aber so an fünf dachte ich schon. Wir waren vier Jungs und vier Mädchen und innerhalb von neun Jahren in Düsseldorf zur Welt gekommen: Magdalene Maria (Lene), Hildegard (Hilla), Klemens Ludgerus (Klemi), Ludger Benedikt, Michael (Micha), Maria Elisabeth (Ria), Peter Johannes und Mechthild Maria (Meggy).
Meine Eltern wollten gerne zwölf Kinder haben – eine Fußballmannschaft, wie mein Vater gerne scherzte. Später erzählte mir meine Mutter, sie habe Gott versprochen, alle Kinder anzunehmen, die er ihr schenken wollte. Zusätzlich bat sie ihn jedoch auch, ihr nur Kinder zu schenken, die sie später im Himmel einmal wiedersehen würde.
So langsam geriet ich in Torschlusspanik. Mein Selbstbewusstsein sank unter den Nullpunkt. Ich war zwar sportlich, sehr schlank und hatte langes, hellblondes Haar, aber eben leider auch viele Sommersprossen, außerdem war ich vorlaut. Wegen der Sommersprossen war ich oft in der Grundschule aufgezogen worden und in den Pausen ließen mich die anderen Kinder deswegen nicht mit Seilchenhüpfen oder Gummitwisten. Das prägte sich tief in mir ein und verursachte große Komplexe. In meinem Inneren war ich relativ schüchtern, doch ich versuchte, das immer mit Witzen oder durch meine vorlaute Art zu überspielen. Niemand sollte meine Unsicherheit bemerken! In dem Alter konnte ich meine Gedanken ja noch nicht reflektieren und da kommt man eben leicht auf die verrücktesten Ideen.
Dieser Verhaltenspfad, den ich damals eingeschlagen habe, hat meine Persönlichkeit bis heute geprägt. Noch immer bin ich nicht so zurückhaltend, wie ich es gerne wäre. So konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass sich jemand ernsthaft in mich verlieben könnte. Gott sei Dank habe ich inzwischen ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln können, das allerdings nicht meinem Aussehen entspringt, sondern anderen, verlässlicheren Quellen….