Einleitung
Mit 30 hatte ich die Nase gestrichen voll. Ich wollte mich endlich in den Richtigen verlieben. Hochgradig frustriert griff ich nach dem letzten Strohhalm und tat, was man eben tat in Zeiten vor Parship, Tinder & Co: Ich gab eine Anzeige auf, und die sollte mir meinen Traummann herbeizaubern… Und was soll ich sagen? Es hat funktioniert!
Vierzehn Jahre später traf uns die Diagnose wie ein Hammerschlag: Bei meinem Mann wurde ein Hirntumor festgestellt, so groß wie ein Tennisball und… tödlich.
In meinem soeben erschienenen Buch „Ich liebe dich so, wie ich bin! – Eine Liebeserklärung an das Leben“ erzähle ich diese, unsere Geschichte: die Geschichte einer verrückten Anzeige, die Geschichte einer großen Liebe, die Geschichte eines frühen Todes, vor allem aber die Geschichte davon, wie man im Leid glücklich sein kann und was die Herzensbildung dazu beigetragen hat.
Mit einem Vorwort von Joachim Kardinal Meisner.
„Ich liebe dich so, wie ich bin!“ – diese Worte aus dem Munde meines Mannes fassen sowohl unsere Beziehung zueinander als auch die Weise, in der wir versucht haben, sie zu leben, sehr treffend zusammen. Und sie bilden eine Kernaussage, die in fast allen seinen Briefen an mich durchscheint. So lag es nahe, sie als Buchtitel zu wählen.
Liebe Leser!
Jede Liebesgeschichte ist einzigartig. Auch diese. Auf den vorliegenden Seiten gewähre ich Ihnen einen sehr persönlichen Einblick in mein Leben und in meine außergewöhnliche Liebe, eine Liebe, die uns durch alle Stürme des Lebens hindurch getragen hat. Auch wenn mein Mann schon lange nicht mehr sprechen kann – er verstarb am 11. Januar 2013 an den Folgen einer langen und schweren Krankheit – so habe ich einen Weg gefunden, ihn dennoch häufig zu Wort kommen zu lassen: im Buchtitel, in einem Jahresrückblick wie auch in seinen – an einigen Stellen leicht gekürzten – Briefen an mich. Sie ermöglichen es Ihnen, unsere Ehe aus der Perspektive beider Liebenden beinahe hautnah mitverfolgen zu können.
Viele unerwartete und überraschende Erfahrungen, gerade während der fünf Jahre seit der Diagnose, haben mich gelehrt, dass Glück tatsächlich unabhängig ist von irgendwelchen Umständen. Die Puzzleteile der Erlebnisse und Erfahrungen – zusammengefügt zu einem Gesamtbild – haben mir bewusst gemacht, dass nicht das Leid, sondern die Liebe das letzte Wort hat. Darum kann ich auch heute ein erfülltes und glückliches Leben führen. „Ich liebe dich so, wie ich bin!“ lenkt den Blick auf die überraschende Kehrseite der Medaille, die freigelegt wird, wenn man das Leid nicht ausblendet. Dies im eigenen Leben erfahren zu können, auch ohne einen Schicksalsschlag wie den hier geschilderten, wünsche ich jedem Menschen. Auch darum habe ich dieses Buch geschrieben.